Der Limes Saxoniae
Der Limes Saxoniae
Er wurde nach dem Vorstoß der Franken in das sächsische Gebiet ab 810 zum Schutz gegen die Slawen im Osten angelegt. Er folgte den natürlichen Gegebenheiten wie Flussläufen und sumpfigen Niederungen und war zum Teil durch Burgen gesichert.
Nach einer Chronik, die um 1070 von dem Geschichtsschreiber Adam von Bremen verfasst wurde, lässt sich der Verlauf vermuten: Die Grenzlinie nahm danach bei Boizenburg an der Elbe im Süden ihren Ausgang, folgte der Delvenau, dann der Trave und schließlich der Schwentine, die in die Kieler Förde mündet.
-- Hier beginnt die Reise der Familie von Thore Steen gen Haithabu. --
Geschichtlicher Hintergrund:
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Der Limes Saxoniae, das heißt genau genommen nichts anderes als die (nordelbische) „Grenze Sachsens“ (gegen die Abodriten), wurde vermutlich von Karl dem Großen 810/11 bei seinem letzten Aufenthalt in Norddeutschland durch Vertrag mit den Abodriten vereinbart, als auch die Eider als nördliche Reichsgrenze festgeschrieben wurde.
Diese Grenze darf man sich jedoch kaum als befestigte Anlage vorstellen, sondern als eine mitten in einem schwer zu durchdringenden Sumpf- und Waldland, der eigentlichen Grenzzone, definierte Linie.
Mit dieser Grenzziehung wurde ein Teil des 804 von Karl dem Großen an die Abodriten übergebenen sächsischen Gebiets, erneut dem fränkischen Reich einverleibt, das nun auf einem schmalen Streifen zwischen der Levensau und der Schwentine bis an die Ostsee stieß. Von einer punktuellen oder durchgehenden Grenzbefestigung am „Limes“ ist nichts bekannt. So konnte dieser „Limes“ auch keinen nachhaltigen Schutz vor Überfällen und Eroberungen durch die Abodriten bieten, die bis Hamburg vordringen konnten und die Stadt 1066 und 1072 zerstörten.
In der Entscheidungsschlacht im Winter 1138/1139 wurden die Slawen durch die Sachsen unter Heinrich von Badewide besiegt. Danach begann die Christianisierung und Besiedlung von Ostholstein durch Holländer, Flamen, Friesen und Westfalen im Auftrag der Grafen von Schauenburg und Holstein.
Verlauf des Limes:
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Der Verlauf des Limes Saxoniae folgt im Wesentlichen natürlichen Hindernissen, Flüssen, Sümpfen sowie unwegsamen Wäldern und ist keineswegs so scharf umrissen oder gar befestigt wie der römische Limes.
Adam von Bremen beschrieb um 1075 in der von ihm verfassten „Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum“ (Hamburger Kirchengeschichte) (2. Buch, Kap. 15b) den Grenzverlauf wie folgt: [1] Vom Ostufer der Elbe bis zu dem Flüßchen, das die Slawen Mescenreiza nennen. Oben trennt sich der Limes von ihm und verläuft im Delvenauwalde bis an die Delvenau. Von ihr kommt man an die Hornbek (heute Hornbeker Mühlenbach) und an die Billequelle. Von da geht man weiter zum Liudwinestein, nach Wispircon und die Birznig. Dann läuft sie auf die Sumpfbeste bis zum Travewald und aufwärts durch diesen zur Blunk-Niederung. Dann führt sie zum Ackerrandwald und steigt geradewegs an bis zur Furt über den Ackerrandbach. Dort bestand Burwido einen Zweikampf gegen einen Slawenkämpen, den er tötete. Hier steht ein Gedenkstein. Von diesem Gewässer weg läuft die Grenze oben und fällt in den Stocksee [Identität nicht gesichert] ab. Dann kommt man an das östliche Schwentinefeld und an die Schwentine selbst. An ihr läuft die Sachsengrenze aus in Skytenmeer und Ostsee.
Irgendwelche Bezüge zu Burganlagen ließen sich ebenso wenig belegen wie eine militärische Befestigung dieser Grenze, für deren Entstehung Adam den Kaiser "Karl den Großen" benennt.